Hat man so was schon gesehen: Da sät man Winterzwiebeln, Lauch und Möhren im Herbst, um die Jungpflanzen über den Winter zu bekommen und im Frühjahr gleich was Frisches aus dem Garten auf dem Teller zu haben – und dann kommt er nicht, der Winter! Die Folge: Das Zeug treibt, wächst und reift vor sich hin, was soll es auch sonst tun! Also habe ich im Dezember bei zehn Grad meine Frühjahrsmöhren geerntet und eingefroren, der Lauch und die Zwiebeln harren noch des Frostes, aber wenn der nicht ziemlich bald kommt wird auch hier demnächst gähnende Leere im Beet herrschen. Nun, mehr Platz für Feldsalat…

Die Möhren kamen heute im Wintergemüseeintopf zu Ehren. Hierbei wollte ich ausprobieren, ob es ein (leckeres!) Gericht gibt, das nur aus Zutaten besteht, die in unserem Garten wachsen. Blöd nur, dass wir schon den ganzen eigenen Knoblauch verputzt haben, die Zwiebeln wie erwähnt noch im Beet stehen, und die Kräuter sind wegen des Süd-Terrassenbaus bis knapp über dem Wurzelstock abgeschnitten, weil sie in der nächsten Saison woanders stehen müssen. Bleiben also die Möhren.

Gut, es soll ein Gericht geben, dass nur aus Zutaten besteht, die in unserem Garten gewachsen sind, wovon aber wegen der relativ kleinen Anbaumenge nichts mehr übrig ist – oder aus Zutaten, die da aus Platzgründen nicht wachsen können (Kartoffeln sind toll, aber wir haben einfach keinen Acker…) oder auf der Liste der anbaufähigen, aber noch nicht ausprobierten Gewächse stehen. Deshalb gibt es Eintopf aus

  • Möhren, Kartoffeln und Pastinaken
  • Zwiebeln und Knoblauch
  • Majoran, Thymian, Rosmarin zum Würzen.

Pfeffer und Salz kommt natürlich auch noch rein, Wasser natürlich zum Garen, und, äh, wegen unseres Proteinbedarfs, weil es so lecker ist und weil wir so einen tollen Metzger haben kommt noch mit rein:

  • Rinderhack.

Es war super lecker, und obwohl wir auf den Kartoffelanbau wohl auch weiterhin aus Platzgründen verzichten werden, wird es dieses Jahr definitiv einen Kulturversuch mit den als doch etwas zickig verschrienen Pastinaken geben. Denn obwohl sie endlos lang zum Wachsen brauchen (Aussaat im März, Ernte im November), schädlingsanfällig sein sollen und ich nicht sicher bin, ob der lehmige, schwere Boden hier am Rand der Schwäbischen Alb so das richtige für die Doldenblütler mit der fleischigen Wurzel sind – sie sind echt lecker, und das kann ja nun nicht jedes der klassischen Wintergemüse von sich behaupten…

Übrigens gab es als Getränk zum Wintereintopf die letzten Reste des aus eigener Ernte selbstgemachten Apfel-Birne-Quitte-Süssmostes von Isi und Chrissi – der war ausnehmend lecker, wie schade, dass Süssmost so vergänglich ist! Aber dann freut man sich umso mehr auf die nächste Saison!